In den letzten 2-3 Jahren ist ein regelrechter Smarthome (Hausautomation) Hype ausgebrochen. Was jedoch oft bei geschlossenen Systemen zu kurz oder teuer kommt sind u.A. folgende Themen:
- Ein- bzw. Anbindung von Komponenten anderer Hersteller wie z.B. TV-Geräten, Audio-Systemen, Mäh- und Saugroboter, etc.
- Visualisierung, also das Darstellen und Bedienen von Schaltzuständen, Kamerabildern, und vielem mehr in einer Grafischen Oberfläche
In einem einzigen (noch einigermassen lesbaren) Beitrag kann nicht auf alle Facetten eine kompletten „Ökosystems“ eingegangen werden. Hierzu bedürfte es einer ganzen Artikel-Serie! Diese Blog-Beitrag soll als Anregung dienen und ist keine Step-by-Step Anleitung:
Der ioBroker (ioB) hat nahezu alles im Portfolio was das Teckie-Herz begehrt und das mit etwas Fleiß sogar komplett kostenfrei. Die Anbindung an Smarthome-Systeme und weitere Komponenten erfolgt mittels sog. (Software-) Adapter. Für ioBroker werden derzeit in der offiziellen Liste ca. 275 Adapter für verschiedenste Systeme und Geräte aufgelistet, regelmässig kommt etwas neues hinzu. Natürlich gibt es mittlerweile auch Bezahl-Dienste (die sog. pro-cloud). Was auch nicht verwundert, im Beitrag über Linux vs. Windows, habe ich die Problematik der Finanzierung von Opensource-Entwicklern ja bereits erwähnt.
Da ioBroker node.js als Basis verwendet, ist der Einsatz auf verschiedenen Plattformen und Betriebssystemen (Unter Anderem auch auf Raspberry PI, Banana PI, Orange Pi, etc.) möglich:
- Linux
- Windows
- OSX
Die Auswahl der Hardware-Plattform macht man am besten davon abhängig, welche Schnittstellen man benötigt und was noch zusätzlich auf der „Maschine“ laufen soll, oder schlicht und ergreifend von dem, was sowieso schon da ist. In meinem Fall läuft der ioBroker auf dem Server mit, da dieser ohnehin 24/7 seinen Dienst tut. Für diejenigen, die noch einen Klein-Computer in der Schublade liegen haben und erst mal grundsätzlich ausprobieren möchten, empfiehlt sich ein fertiges Image. Diese sind auf der ioBroker-Website im Downloadbereich zu finden.
Auf meine Abneigung gegen öffentliche Cloud-Dienste bin ich im Beitrag (IT-)Sicherheit im Smarthome eingegangen und bitte jeden Leser weiterhin, sich selbst zu fragen, ob eine einfache Einrichtung auf Kosten der Sicherheit wirklich sinnvoll ist.
Das schöne ist: Mit ioB kann man Coud-Dienste verwenden, muss es aber nicht!
Bei mir läuft alles ohne Cloud, der Zugriff von aussen erfolgt ausschliesslich über VPN.
Die Visualisierung:
Für die meisten wird dieser Aspekt bei einer Hausautomation im Vordergrund stehen;
Mir selbst kommt es eher darauf an, dass ich etwas schnell finde und erledige, daher fällt meine eigene Oberfläche der Visualisierung eher mager aus:
ein „paar“ Buttons mit Zustandsanzeige und Beschriftungen wie „Wohnzimmer Decke“ reichen mir aus und ich bekomme auf dem PC und dem großen (2560×1600) Tablet noch alles auf eine einzige Bildschirmseite. Wenn man das Ganze optisch aufpeppen will, legt man einen Grundriss jeder Etage dahinter und platziert die Bedienelemente dort, wo z.B. die Leuchtmittel auch tatsächlich im Raum angebracht sind.
Mit der Google-Suche nach Bildern „iobroker vis“ erhält man schnell einen Eindruck was die anderen so machen, pickt sich das was auf einen selbst am besten passt und beginnt mit der Recherche, wie es umzusetzen ist.
Für VIS gibt es zusätzlich eine entsprechende Android-Client-App, man kann sich jedoch auch eines WEB-Browsers bedienen.
Mittlerweile existieren auch Visualisierungs- Adapter „Home Assistant Lovelace UI“ und „Home Assistant Tileboard“, „HABpanel“ und „ioGo“.
Leider konnte ich mir die Adapter noch nicht anschauen, bin mir aber sicher,
dass sich ein Blick und etwas diesbezügliche Recherche für die / den eine(n) lohnen kann.
Die Adapter der Rubrik „Logik“ – Kleine Wunder geschehen 🙂
Sobald man komplexere Aufgaben automatisieren möchte, muss man eine Logikschicht im System haben, mit der man das Gebilde steuert. Wenn man z.B. einfache Lichtszenen „bauen“ möchte, ist sicherlich der Adapter „Scenes“ eine gute Wahl. Für hoch komplexe Anwendungen ist dieser Adapter allerdings nicht mehr gut geeignet.
Ich selbst verwende für alle Logik-Aufgaben (auch die Einfachen) den Adapter „Script JS“. Anders als der Name vermuten lässt, steckt hier nicht nur Javascript unter der Haube. Man kann zusätzlich auch eigene Skripte z.B. unter „Blockly“ und „Typescript“ verfassen.
Fazit (auch für Smarthome-Einsteiger):
Anschauen lohnt sich auf jeden Fall!
Wenn man sowieso schon einen Raspi irgendwo rumliegen hat oder einen „alten“ PC schadet es nie, erst mal aus zu probieren bevor man seinen Einkaufszettel schreibt….