Xiaomi MI 10T Lite (Kurzbericht Stand: 03/2021)

Mit Erscheinen der Mi 10T Reihe hat Xiaomi wieder tolle Geräte ins Rennen geschickt.
Meine Erfahrungen mit dem MI 10T Lite sind wie bei dem Redmi Note 8 Pro bisher sehr gut. Das Preis / Leistungsverhältnis ist auf dem gleichen Niveau.

An der Hardware-Qualität der Xiaomi Smartphones gibt es nichts auszusetzen. Wenn man ein paar Punkte aus vorherigen Beiträgen zum Thema Xiaomi aus dem Blog beachtet, machen die Geräte sehr viel Freude. So auch mein neues 10T Lite.
Das Note 8 Pro wurde aufgrund der recht hohen Foto-Qualität für Schnappschüsse innerhalb der Familie weitergegeben und verrichtet weiterhin brav seinen Dienst 😉
Zunächst war der Plan, ein Redmi Note 9 Pro mit 128GB Flash als Nachfolgegerät für das 8er anzuschaffen. Beim Vergleichen der Telefone bin ich letztendlich zu der Erkenntnis gelangt, dass ich die 64GB vom 8er nie ausgenutzt habe und außerdem mit einer microSD den Speicher jederzeit erweitern kann(Mit diesen hier war ich bisher immer zufrieden: SanDisk Extreme, SanDisk Ultra – bei Amazon) . Also lieber mehr Prozessor-Leistung für einen nahezu gleichen Preis.

Es darf zunächst nicht unerwähnt bleiben, dass das 10T Lite, außer der Bezeichnung, so rein gar nichts mit dem 10T oder dem gar dem 10T Pro gemeinsam hat. Das zeigt sich u.A. am äußeren Erscheinungsbild / der Anordnung der Kameras. Demnach muss man beim Zubehörkauf darauf achten, dass man auch tatsächlich z.B. die Hülle (Link zu Amazon) für das Lite bestellt 😉

Verarbeitung, Feeling und ungewohntes:

An der Verarbeitung des Geräts waren bisher keine Mängel festzustellen. Wie in der Preisklasse (deutlich) unter 300€ üblich, ist die Rückseite aus Kunststoff gefertigt.
„Knarzige“ Geräusche sind bisher nicht aufgetreten.
Alles in Allem macht das Handy optisch, wie haptisch einen wertigen Eindruck.
Auffallend sind wieder die weit auf der Rückseite heraus stehenden Kameras, was bei der Bestellung zunächst das Gefühl „Naja, schauen wir mal“, einhergehend mit der zusätzlichen Bestellung einer – um die Kameras herum – etwas dickeren Hülle. (… aus Angst ?!?!)

Gewöhnungsbedürftig ist der – im Ein-/Ausschaltknopf integrierte – Fingerabdruckleser. Nach ein – zwei Tagen ist die Fremdheit aber weg 😉
Das Einrichten von Fingerabdrücken ist gefühlt etwas holpriger, als es bei größeren Sensoren auf der Rück- oder Vorderseite der Fall ist. Die Abdrücke werden auf jeden Fall äußerst zuverlässig erkannt; Finger, die das Gerät nicht kennt (bisher) auch zuverlässig ignoriert.

Funkbänder und Empfang:

Das Mi 10T Lite unterstützt alle in Deutschland derzeit verwendeten Frequenzen einschließlich 5G. Man ist demnach auch für die nähere Zukunft gut aufgestellt.
Xiaomi hat im Bezug auf die deutschen Bänder offensichtlich nachgelegt, was aus meiner Sicht die Marktanteile weiter erhöhen wird. (Die fehlenden Bänder beim RN8Pro haben nie gestört; Insbesondere nicht, wenn man sich im O2-Netz bewegt.)
Ich betrachte 5G eher noch skeptisch und kann keine Aussage dazu treffen,
da die Provider erst mal wieder nur die „wichtigen“ Großstädte ausbauen.
Der Empfang auf den „klassischen“ Bändern ist auf jeden Fall als sehr gut zu bezeichnen.
Die Details zu den Frequenzbändern sind auf der entsprechenden Seite von Kimovil (Link am Ende) zu entnehmen.

Display:

Das Mi 10T Lite verfügt über ein IPS Display mit 120Hz und einer Auflösung von 2400 x 1080 Pixel. Die Selfie-Cam „schaut“ durch ein sog. Punch-Hole im oberen Display-Rand, das mag manche Zeitgenossen stören, mich interessiert es eher weniger, da die Entwickler des Betriebssystems dies ordentlich in die Software haben einfließen lassen. Die Entscheidung ob ein AMOLED oder IPS Display ist eine Frage der Vorliebe und hauptsächlich wieviel Geld man investieren möchte. Beide haben ihre Vor- und Nachteile, wahrscheinlich ist AMOLED zwar die bessere Technologie, aber im täglichen Gebrauch sind für mich keinerlei Nachteile des IPS spürbar. Ob die dynamisch geregelten 120Hz Bildwiederholfrequenz ein besseres Bild bei Spielen liefern, mag ein Zocker beurteilen. Auf jeden Fall ist die Anzeige bei normaler Benutzung zu jeder Zeit gestochen scharf, die Farbdarstellung ist sehr gut und lässt sich auf die eigenen Bedürfnisse abstimmen. Die automatische Helligkeitsregelung steuert gefühlt etwas besser als beim Note 8 Pro. Lediglich, wenn man Nachts im ganz Dunklen das Gerät benutzt, muss man manchmal geringfügig etwas heller stellen. Da kommt es wohl auf den Müdigkeits-Faktor an 🙂

Kamera:

Die Haupt-Kamera(s) an sich bietet in etwa die gleiche Qualität, wie es beim Redmi Note 8 Pro der Fall war. Von den technischen Daten her, sind die Kameras als gleich zu bezeichnen – daher der Vergleich mit dem Redmi. Bei den Test-Fotos war optisch kein Unterschied festzustellen. In etwas dunkleren Umgebungen würde ich die Qualität des normalen Foto-Modus als durchaus akzeptabel bezeichnen. Der Nacht-Modus sorgt für ordentliche Verbesserung, verfremdet naturgemäß auch die Licht-Stimmung deutlich – man muss allerdings das Handy (wie bei allen anderen Geräten auch) extrem ruhig halten und lebendige Objekte gehen im Nacht-Modus nicht wirklich gut. Bilder mit 64MP sehen ebenfalls genauso wie auf dem Redmi N8P aus, die Zoom-Tiefe beim Betrachten auf dem PC ist in etwa gleich.

Die Selfie-Cam hat im Gegensatz zum Redmi „nur“ 16MP, ein Qualitätsunterschied ist im täglichen Gebrauch aus meiner Sicht ebenfalls nicht zu erkennen.

Die Kamera-Software hat noch ein paar Zusatz-Funktionen spendiert bekommen, manche erachte sogar ich als praktisch: Mit Dual Video kann man z.B. für einen Blog gleichzeitig mit der Haupt- und der Selfie-Kamera filmen. In diversen Foren wird darüber diskutiert, sich die GCam (Google-Kamera) zu installieren, da diese Kamera-Software im Dunkeln wohl noch mehr heraus holen kann, als alle anderen Apps: Mir reicht die Original-App vollkommen aus, sollte ich einen Bedarf sehen, werde ich meine Erfahrungen auf jeden Fall Teilen.

Akku und Laden:

Da der Mensch ein Gewohnheitstier ist, kann ich über die tatsächliche Ausdauer des Akku keine verlässliche Aussage treffen – ich hänge mein Smartphone jeden Abend an den Strom, dann ist es für den nächsten Tag fit und ich muss mir keine Auflademöglichkeit suchen, wenn’s mal später wird: In ca. 16-18 Stunden verbraucht das Mi 10T Lite rund 25% des Akku bei mittlerer bis erhöhter Nutzung und oft eingeschaltetem Hotspot.

Das Aufladen mit dem im Lieferumfang enthaltenen Ladeteil, welches max. 33W liefern kann, geht sehr schnell von statten. Ob das auf Dauer gut geht, kann ich nicht beurteilen, da ich Mehrfach-Ladegeräte verwende, die eine geringere Leistung liefern. Dass aus dem Netzteil mehr raus kommt als üblich, sieht man schon beim Auspacken: Die Innenseiten aller Stecker (einschl. des mitgelieferten Kabels) sind rot. 😉

Bloatware / Werbung:

Wie alle anderen Hersteller dies auch tun, stattet Xiaomi seine Smartphones mit viel – oftmals unnützer – Software und Werbung aus. Dieser Umstand wird aber auch offen kommuniziert.

Wie man die Werbung abschaltet, ist auf diversen Seiten schon umfassend behandelt worden. Hier empfehle ich, die Suchmaschine eures Vertrauens zu bemühen.

Einige vorinstallierte Apps lassen sich einfach deinstallieren.
Wie man den Rest, die nutzlosen, teils spionierenden Apps und Module entfernt beschreibe ich hier:

Bloatware von (Xiaomi-)Smartphones ohne root entfernen

Spioniert Xiaomi seine Nutzer aus?

Bei vielen Apps rückt Xiaomi näher an Google heran, wer wie ich selbst, auf alternative und quell-offene Software zurückgreift, kann auch hier einiges weg „bügeln“.
Das Entfernen einiger Apps ist ein „kann“, nicht „muss“, natürlich ist es auch möglich, die Apps auf dem Gerät zu belassen und einfach nicht zu verwenden.

Positiv hervorzuheben:

  • Hervorragendes Preis- / Leistungs-Verhältnis
  • Aktuelles Android 10, Update auf Android 11 wird anscheinend in anderen Ländern schon ausgerollt
  • Alle in Deutschland verwendeten Mobilfunk-Bänder werden unterstützt
  • Liegt trotz der Größe gut in der Hand
  • Sehr reaktionsfreudig
  • Integrierte Firewall, man kann Apps den kompletten Netzwerk-Zugriff verweigern
  • Für Normal-Anwender sehr gute Akku-Laufzeit
  • Der Standard-Launcher / das MIUI ist durchaus brauchbar
  • Sicherheits-Center mit Virenscanner (Avast Scan-Engine und Virendefinitionen)
  • Für mich als Fotografie-Laien ist die Kamera subjektiv einfach super

Das gefällt mir nicht ganz so gut (eigentlich nur Kleinigkeiten):

  • Immer noch: Wenn Wecker mit Wiederholungen aktiv sind und man diese ausschalten möchte, muss man auswählen, ob man nur den nächsten Alarm abschalten will, oder alle
  • Immer noch: Bestimmte Punkte im Sicherheits-Center sollte man auf „ignorieren“ setzen können
  • Die Kameras in der Mitte der Gehäuserückseite stehen recht weit heraus. Da ich das schon von meinem vorherigen Xiaomi kannte, habe ich gar nicht auf die mitgelieferte Hülle geachtet und mir wieder bei meinem Lieblingsversender sofort eine dickere Hülle mit bestellt.

Fazit:

Das Mi 10T Lite ist eine echte Kauf-Empfehlung für preisbewusste Handy-Nutzer*innen.
Natürlich geht es noch günstiger, oder deutlich teurer.
Auch andere Hersteller drängen mit neuen und immer leistungsstärksten Telefonen auf den Markt.
Für diejenigen, welche mehr Geld für ein Gerät ausgeben wollen, lohnt sich auf jeden Fall der Blick auf das 10T Pro (Link zu Amazon), oder das Abwarten auf die noch größeren und schnelleren (?) Geräte, die in den nächsten Wochen auf den Markt kommen.
Wer auf der Suche nach einem etwas günstigeren (nicht billigen!) Telefon mit ansprechender Leistung ist, für die / den ist das Redmi Note 8 Pro nach wie vor empfehlenswert.

Nachträge:

Seit Mittwoch, 10.03.2021 ist das Android 11 Upgrade auf meinem 10 T Lite.
Keinerlei Probleme, alles läuft sehr smooth, auch an der Akku-Laufzeit hat sich gefühlt nichts geändert.

Links zu diesem Beitrag:

Das Xiaomi Mi 10T Lite bei Amazon

Hersteller:
https://www.mi.com/global/mi-10t-lite/

Technische Daten, Tests und Rezensionen:

https://www.kimovil.com/de/wo-kaufen-xiaomi-mi-10t-lite

https://www.chinahandys.net/xiaomi-mi-10t-lite-test/