Firefox ist in Deutschland nach wie vor der Platzhirsch unter den Browsern.
In diesem Beitrag lest Ihr, welche Add-ons ich als wichtig bzw. sinnvoll erachte um z.B. die Privatsphäre auch im „normalen“ Betrieb etwas besser zu schützen.

Der verbesserte Schutz vor Aktivitätenverfolgung von Firefox trägt schon viel zum Thema Privatsphäre und Sicherheit bei. Man kann aber Durchaus noch etwas „drauf satteln“. Einige Add-ons, die ich hier beschreibe, sind auch für die mobile Version von Firefox verfügbar.

Dieser Beitrag wird im Bedarfsfall erweitert / aktualisiert.

1. Privatsphäre und Werbung

Tracker- und Adblocker allgemeine Hinweise

Wenn Ihr die Werbung aus FB entfernen wollt, wird es schwierig. Derzeit ist mir nichts bekannt, dass das effizient machbar wäre. Das liegt u.A. wohl daran, dass die Werbung ein so integraler Bestandteil von FB ist, aber auch an der Tatsache, dass auf der Mozilla-Seite bei den entsprechenden Add-ons eine Warnung dabei steht:
„Die Sicherheit dieser Erweiterung wird nicht von Mozillas Programm für empfohlene Erweiterungen überwacht. Stellen Sie sicher, dass Sie der Erweiterung vertrauen, bevor Sie sie installieren.„
Solche Add-ons mögen ihr Werk verrichten, man kann sich aber auch ganz fix damit ein Ei ins Nest legen. Sofern ein Add-on nicht als Open-Source veröffentlicht wurde ist also etwas Vorsicht geboten. Falls man den Quellcode versteht und selbst compiliert, verringert sich das Risiko auf ein Minimum. Hohe Nutzerzahlen und gute Bewertungen sind nicht zwingend ein Garant dafür, dass nicht Surf- oder Formular-Daten dort landen, wo sie nicht hin gehören.

Geprüfte Add-Ons sind mit dem Tag „empfohlene Erweiterung“ versehen und können relativ sorgenfrei verwendet werden.

Privacy Badger

Der Privacy Badger blockiert sogenannte Tracker und macht dies selbst-lernend.
Explizit ist er kein simpler Adblocker!
Zusätzlich entfernt er bei Links, die man auf den Seiten Facebook, Google und Twitter klickt die Tracking-Informationen soweit es möglich ist. Ich benutze Privacy Badger auch noch nachdem Mozilla den integrierten Schutz verbessert hat! PB hat zwar etwas weniger zu tun, aber findet immer noch etwas. Die weiterführende Lektüre zum PB durch die Links auf der Mozilla-Seite ist interessant und gibt u.A. einen Einblick, wie wir im Internet verfolgt werden. Privacy Badger ist Open-Source (Quellcode)

uBlock Origin

Mit uBlock Origin machen wir mit Werbung weitestgehend Schluss.
Wenn mal etwas „störendes“ nicht durch uBO entfernt wurde, dann kann man das Add-on selbst tunen.
Was uBO vertrauenswürdiger als andere Adblocker macht, ist die Tatsache, dass hier keine Gewinnabsicht verfolgt wird:
uBlock Origin und die dahinterstehenden Filterlisten sind open Source.
Der Quellcode ist auf github veröffentlicht.
Anderen (durchaus populären) Blockern wurde nachgesagt, dass deren Hersteller sich auch mal dafür bezahlen lassen würden um bestimmte Werbung durch zu lassen.

Facebook Container

Habt Ihr euch schon gefragt, wie es sein kann, dass Facebook z.B. genau passend die Werbung für Produkte einblendet, nach denen Ihr im Online-Shopping geschaut habt?
Das geschieht unter Anderem durch den Zugriff auf sogenannte Dritt-Anbieter Cookies und natürlich speichert FB auch die Informationen, die hierdurch gewonnen werden.

Um hier einen Riegel vorzuschieben gibt es das Add-On Facebook Container.
In der Beschreibung des Add-on steht recht detailliert, was es tut. Nach der Installation sind auch gleich instagram.com und messenger.com mit dem Container versehen und können ebenfalls nicht mehr auf die Drittanbieter-Cookies zugreifen.

In diesem Zusammenhang ist das Add-on Firefox Multi-Account Containers für andere Dienste sehr interessant.

Beide Add-ons stammen von Mozilla selbst und sind Open-Source:
Quellcode Facebook Container
Quellcode Firefox Multi-Account Containers

Google search link fix

Google search link fix ist nützlich für Privatsphäre und Komfort.
Die Suchmaschinen Google und Yandex verändern gerne per Javascript bei der Anzeige der Suchergebnisse den Ergebnis-Link. Wenn man den Link kopiert oder darauf klickt, erhält man einen Link auf deren eigene Seite, die einen dann erst zur gewünschten Seite weiterleitet. Demzufolge weiß der Suchmaschinenbetreiber genau, was Sie anklicken, ausserdem müssen Sie die Seite zuerst aufrufen, um die „echte“ Seiten-Adresse kopieren zu können. Dieses Add-On behebt das. Geneigte Leser werden jetzt denken: „Dann deaktiviere ich Javascript und fertig“. Leider nein, denn die beiden Suchmaschinen, erzeugen dann ihren „cryptischen“ Link dann gleich auf dem Server.
Und da kommen dann die bekannten Einschränkungen:

Das Add-On hilft nichts bei deaktiviertem Javascript (siehe oben) und bei der Google-Suche auf Smartphones.

Das Add-On ist Open-Source und stammt von Wladimir Palant, aus dessen Feder auch die ursprüngliche Version von ABP stammt.
Ouellcode Google search link fix

2. Komfort und Medien

Bilder-Suche – Search by Image

Search by Image fügt bei Bildern und Grafiken einen Kontextmenü-Eintrag hinzu über den man nach z.B. einem Foto durch einen Rechtsklick mit der Maus auf einer oder mehreren Suchmaschinen nach diesem Foto „fahnden“ kann. Dies ist unter anderem nützlich um gefakte Sharepics zu entlarven. Ein einfaches Beispiel ist ein ehemaliger Facebook-Post einer Partei, die durch ein Foto Krawalle von Migranten in Deutschland suggerieren wollte. Hat man nach diesem Facebook-Foto gesucht, fand man schnell einen Medienbericht und das Original-Foto eines griechischen Fotografen, der dieses Foto ca. 2 Jahre zuvor auf einer Demo in Griechenland gemacht hatte.

Das Add-on ist Open-Source, der Quellcode kann auf github eingesehen werden.

Texte und Seiten übersetzen – To Google Translate

Mit To Google Translate erhält man ebenfalls Kotextmenü-Eintrag(e) und sogenannte Tastatur Shortcuts mit denen man schnell entweder einen zuvor markierten Text – oder gar eine ganze Seite – direkt aus dem Browser heraus mit einem Rechtsklick übersetzen kann. In den Einstellungen des Add-on kann man seine Präferenzen der Zielsprache einfach und schnell festlegen.

Das Add-on ist Open-Source, der Quellcode kann auf github eingesehen werden.